Wir erleben ein Umdenken. Das Bewusstsein für die Endlichkeit fossiler Rohstoffe ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gewachsen und spätestens die immer deutlicheren Zeichen des Klimawandels und der Umweltverschmutzung haben gezeigt: Wir müssen lernen mit unseren Ressourcen schonend und nachhaltig umzugehen. Besonders Kunststoffe stehen in diesem Aspekt in der Kritik, da sie meist aus Erdöl gefertigt werden und auf natürlichem Wege nicht vollständig abgebaut werden können.
Aus diesem Grund beschäftigen wir bei AZO uns intensiv mit dem Thema Recycling und der Frage, wie man Kunststoffe erfolgreich aufbereiten und wiederverwenden kann, ohne dabei zu große Qualitätsverluste hinnehmen zu müssen. Upcycling ist das Stichwort – also eine Art des Recyclings, bei der durch die Wiederaufbereitung ein Produkt entsteht, das mindestens genauso hochwertig oder hochwertiger ist als das Ausgangsmaterial.Je nach Rohstofftyp und Branche ergeben sich daraus ganz eigene Herausforderungen.
Beim sogenannten Post-Consumer-Recycling handelt es sich häufig um Folienverpackungen auf Polyolefinbasis. Diese können in den unterschiedlichsten Formen vorkommen und haben teilweise stark variierende Fließeigenschaften. Je nach Vorprozess, also abhängig davon, ob die Produkte geschreddert, gemahlen, gewaschen oder sortiert wurden, ergeben sich andere Anforderungen an die Rohstoff-Automation.
Aufgrund ihres geringen Schüttgewichts besteht eine der größten Herausforderungen im Handling von ultraleichten Folienschnipseln – speziell bei der Produktaufgabe. Für diese Problemstellung haben wir bei AZO Austragslösungen mit Rührwerken, Vibrationsböden und speziellen Geometrien entwickelt, die ein Festsetzen und Brückenbildung des Produkts zu vermeiden.
Die nächste Herausforderung besteht im Entleeren aus dem Abscheider. Hierfür haben wir entsprechende Abscheider konzipiert, die über besonders große Auslaufquerschnitte verfügen und ohne Störkonturen sind. Zusammen mit einem Druckluftkolbenvibrator können so auch leichteste Produkte sicher ausgetragen werden.
Inzwischen wird der Markt an recycleten Kunststoffen immer größer. Das israelische Unternehmen UBQ beispielsweise hat einen Füllstoff entwickelt, der zu 100% aus wiederaufbereitetem Haushaltsmüll besteht und vielseitig für die Produktion nachhaltiger Kunststoffe angewendet werden kann.
Hierfür muss der Füllstoff in den Herstellungsprozess von Kunststoffen zugeführt werden und stellt für das automatisierte Handling eine echte Herausforderung dar. Denn UBQTM, bzw. faserige Rohstoffe im Allgemeinen, weisen ein schlechtes Fließverhalten auf und neigen zu Brückenbildung und verhaken.
Auch hier bietet AZO passende Austragssysteme und Einfülltrichter, um das Produkt so sicher und effizient wie möglich in den Prozess zuzuführen.
In der Industrie ist das Recycling von eigenen Produktionsabfällen meist schon gängige Praxis. Firma DEKURA Kunststoffrecycling jedoch geht noch ein Stück weiter und übernimmt europaweit Verschnittreste aus der Fensterproduktion sowie Altfenster und -Rollläden und bereitet diese auf. So werden aus Produktionsabfällen hochwertige Sekundärrohstoffe hergestellt, die anschließend erneut in der Fensterprofilproduktion eingesetzt werden können.
Hierfür werden die Fensterabfälle geschreddert, gemahlen und in mehreren Sortierschritten das PVC von Glas und Beschlägen getrennt und gewaschen. Anschließend werden sie zu einem sauberen PVC-Granulat verarbeitet, das der Produktion neuer Fenster zugeführt werden kann.