In der Chemie- und Pharmaindustrie müssen häufig gesundheitskritische Rohstoffe aus Säcken in das geschlossene Produktionssystem aufgegeben werden. Hierbei steht vor allem der Schutz der Bediener im Fokus.
Beeinflusst durch ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung werden Vorgaben zum manuellen Handling von Schüttgütern tendenziell eher verschärft. Es werden vermehrt Produkte als gesundheitskritisch eingestuft, die in der Vergangenheit als unkritisch galten.
Des Weiteren müssen aber auch empfindliche Rohstoffe vor nachteiligen Umgebungseinflüssen geschützt werden. Das sind z. B. hygroskopische oder mit Sauerstoff oder Luftfeuchte reagierende Stoffe.
Die manuelle Sack-Aufgabestation kann überall dort eingesetzt werden, wo die zu handhabenden Rohstoffe bei „geringer Dosierung eine pharmakologische Wirkung erzielen“ oder eine „moderate toxische Wirkung“ aufweisen (Definition DGVU 213-083).
Dort ist ein OE Band von 10 µg/m³ bis 100 µg/m³ genannt.
Die Gefährdungsklasse für diese Produkte lautet G 3a
Der Bediener legt die geschlossenen Säcke auf eine Rollenbahn außerhalb der Schleusenkammer und öffnet den Einlass-Schieber über eine Zweihand-Sicherheitsbedienung. Danach kann er über einen Fußtaster die Rollenbahn in Bewegung setzen, die Säcke in die Schleusenkammer einfahren und den Schieber mit der Zweihand-Sicherheitsbedienung wieder schließen.
Die Schleusenkammer und die Glovebox werden nun mit Stickstoff geflutet, bis der eingestellte Grenzwert (speziell Sauerstoffgehalt oder Restfeuchte) erreicht ist.
Zum Entleeren der Säcke greift der Bediener mit Hilfe der integrierten Handschuhe in die Glovebox und öffnet über die dort angebrachte Zweihand-Sicherheitsbedienung den Schieber zur Schleuse. Auch hier kann er über einen Fußtaster einen Sack in die Glovebox einfahren und danach den Schieber über die Zweihand-Sicherheitsbedienung wieder schließen. Mit dem integrierten Messer öffnet er den Sack und entleert ihn in das nachfolgende geschlossene System.
Die leeren Säcke werden über eine Öffnung in den Leersackverdichter entsorgt und dort in einen Foliensack gepresst. Eine spezielle Containment-Lösung ermöglicht das Wechseln des Foliensacks ohne Kontamination der Umgebung.